Programm Sozialer Zusammenhalt

Der Stadtteil Mühlenberg ist seit Dezember 2014 Sanierungsgebiet. Damit werden  öffentliche Finanzmittel aus dem Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt – Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten“ (Titel bis 2020 „Soziale Stadt“) für die Entwicklung des Stadtteils eingesetzt. Im Vorfeld wurden in einer Voruntersuchung Infrastruktur- und Sozialdaten erhoben und bestehende Problemlagen und Erneuerungspotenziale für den Stadtteil  untersucht. Auf dieser Grundlage hat das Land Niedersachsen den Mühlenberg in das Förderprogramm aufgenommen.

Behebung städtebaulicher, sozialer und wirtschaftlicher Missstände

Das Programm „Sozialer Zusammenhalt“ unterstützt die Quartiersentwicklung. Ziel ist, die festgestellten städtebaulichen, sozialen und wirtschaftlichen Missstände zu verbessern. Auch Projekte zum Klimaschutz werden zunehmend wichtig.

Gefördert werden hauptsächlich baulich-investive Projekte. Die Finanzierung kommt zu je einem Drittel aus den Haushalten des Bundes, des Landes Niedersachsen und der Landeshauptstadt Hannover. Soziale Projekte und Maßnahmen werden aus Haushaltsmitteln des Sozialdezernats finanziert.

Sanierungsziele als Sanierungsgrundlage

Grundlage der Umsetzung von Projekten und Maßnahmen sind die für den Mühlenberg erarbeiteten Sanierungsziele. Diese Ziele wurden unter Beteiligung von Menschen formuliert, die im Stadtteil leben, arbeiten und politisch aktiv sind. Der Rat der Stadt Hannover hat diese verbindlich beschlossen. Diese sind unten auf dieser Seite bei Verbindliche Sanierungsziele für das Sanierungsgebiet Mühlenberg nachzulesen.

Regelmäßig wird ein Integriertes Entwicklungskonzept (IEK) geschrieben. Dort werden jährlich die Aktivitäten und Maßnahmen im Gebiet dokumentiert. Das IEK ist auch Rechenschaftsbericht für die Verwendung der Fördermittel. Die Sanierung und Mittelabrechnung baulicher Projekte ist Aufgabe der Bauverwaltung der Landeshauptstadt Hannover. Organisiert in vier Teams arbeiten hier Mitarbeitenden der verschiedenen Fachrichtungen Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung, Raumplanung, Sozialplanung, Quartiersmanagement, Verwaltung und Finanzen zusammen. Die Umsetzung von Projekten erfolgt in enger Kooperation mit dem Dezernat Soziales, das eigene Finanzmittel für Projekte in den Sanierungsgebieten zur Verfügung stellt, und anderen Fachverwaltungen.

Investitionen in Wohnumfeld, Infrastruktur und in die Qualität des Wohnens

Durch die Gestaltung des öffentlichen Raumes, den Ausbau der sozialen Infrastruktur, die Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements und die Entwicklung integrierter Handlungsansätze sollen die Wohn- und Lebensbedingungen der Bewohner*innen in den Wohnquartieren nachhaltig verbessert werden. Die Menschen im Quartier sollen bessere Chancen auf Teilhabe und Integration bekommen, Stadtteilakteur*innen und Einrichtungen zusammengebracht werden. Dafür wird in das Wohnumfeld, in die Infrastrukturausstattung und in die Qualität des Wohnens investiert. Erste umgesetzte Projekte sind die neuen Spielplätze im Schollweg und am Canarisweg sowie die Umgestaltung des Grünzugs am Canarisweg entlang der Bundesstraße 65. Weitere Projekte wie z.B. die Aufwertung des Mühlenberger Zentrums sowie die Neugestaltung des Spielparks und des Stadtteilparks sind in der Vorbereitung.

Zusätzliche kommunale Mittel für die Umsetzung sozialer, gemeinschaftsfördernder und bildungsorientierter Projekte und Maßnahmen

Zur positive Entwicklung des Stadtteils während des Sanierungszeitraumes arbeiten die verschiedenen Verwaltungseinheiten der Stadt Hannover Hand in Hand zusammen. Dadurch stehen, zusätzlich zu den investiv eingesetzten Mitteln der Städtebauförderung, weitere Programme und kommunale Mittel für die Stadtteilentwicklung zur Verfügung.

In diesem Zusammenhang fördert das Sozialdezernat der Landeshauptstadt Hannover mit eigenen Mitteln soziale Projekte und Aktivitäten im Sanierungsgebiet Mühlenberg. Zusätzlich zur Städtebauförderung werden kommunale Mittel für die Umsetzung sozialer, gemeinschaftsfördernder und bildungsorientierter Projekte und Maßnahmen eingesetzt. So konnten eine Reihe sozialer Projekte unterstützt und eingerichtet werden. Schwerpunkte sind Bildung und Familienberatung (z.B. die Kontakt- und Beratungsstelle „Buntes Haus Mühlenberg“ und der Bildungsladen von Pro Beruf).

Ziel: Stärkung des sozialen Zusammenhalts im Gebiet Mühlenberg

Fundament für einen erfolgreichen Prozess ist die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Dezernate und Fachbereiche sowie der Aktiven im Stadtteil mit der Verwaltung. Durch den konzentrierten Einsatz von Finanzmitteln und Personal im Stadtteil können somit positive Veränderungen angestoßen werden.

Um die nachhaltige Wirkung der eingesetzten Fördermittel auch nach Abschluss der Förderung zu gewährleisten, wird ein Konzept zur Verstetigung erarbeitet. Es soll die spezifische politische, räumliche und soziale Situation des Quartiers berücksichtigen. Ziel ist es, mit den oben beschriebenen Ansätzen den sozialen Zusammenhalt im Gebiet Mühlenberg dauerhaft zu stärken.

Beteiligung

Aktivierung und Beteiligung sind entscheidende Baustein des Programms Sozialer Zusammenhalt. Die Menschen, die im Stadtteil Mühlenberg leben und arbeiten sollen ihre Bedarfe und Vorstellungen in die Projekte einbringen. Beteiligung kann ganz unterschiedlich ablaufen: von Diskussionsveranstaltungen, Begehungen, Befragungen, Workshops bis hin zu aufsuchenden und innovative Formen, wie z. B. Mittmachaktionen und Online-Aktionen.

Quartiersmanagement als Ansprechpartner*in im Mühlenberg

Eine wichtige Funktion hat das im Programm eingesetzte Quartiersmanagement (QM). Es begleitet städtebauliche Maßnahmen, koordiniert die Prozesse auf Quartiersebene, vernetzt und beteiligt die Bewohner*innen und Einrichtungen und aktiviert wichtige Akteur*innen im Stadtteil.

Das QM ist Anlaufstelle für die Belange aller Beteiligten, wie z.B. Bewohner*innen, Vereine, Gebäudeeigentümer*innen, Gewerbetreibende, Schulen, Familienzentren und Wohnungsbauunternehmen sowie Politik und Verwaltung. Es funktioniert als Schnittstelle zwischen den Menschen und Einrichtungen im Gebiet, trägt Entwicklungsideen aus dem Stadtteil in die Verwaltung und unterstützt bei der Suche nach Lösungsansätzen. Zudem berät und unterstützt das QM auch bei Anträgen auf Zuwendungen für niedrigschwellige Projekte aus dem Quartiersfonds Mühlenberg.

In Hannover ist das QM bei der Verwaltung angesiedelt. Im Sanierungsgebiet Mühlenberg setzt sich das QM-Team aus jeweils einer Mitarbeiter*in des Baudezernates und des Sozialdezernates sowie einer Mitarbeiter*in des städtischen Wohnungsunternehmens hanova zusammen und hat sein Büro im Stadtteilzentrum Mühlenberg, Mühlenberger Markt 1, 30457 Hannover im 2.OG.

Kontakt:

Pia Gombert (LHH, Fachbereich Planen und Stadtentwicklung): Tel. 0511 168-31571, Pia.Gombert@hannover-stadt.de

Nils Liebrecht (LHH, Fachbereich Soziales): Tel. 0511 168-35355, Nils.Liebrecht@hannover-stadt.de

Kerstin Koller (Soziales Management hanova): Tel. 0511 2620230, kerstin.koller@hanova.de

Sanierungskommission

Im Zusammenhang mit dem Sanierungsgebiet gibt es seit 2016 die Sanierungskommission Mühlenberg als politisches Vertretungsgremium. Die 18 Plätze der Kommission sind zu gleichen Teilen mit Mandatsträger*innen der in den Stadtbezirksrat oder den Rat der Stadt Hannover gewählten Parteien sowie von diesen benannten Vertreter*innen aus dem Stadtteil besetzt. Die Kommission begleitet den Sanierungsprozess. In den regelmäßigen Sitzungen werden Belange des Sanierungsgebietes vertreten sowie alle Maßnahmen für die Umsetzung des Programms „Sozialer Zusammenhalt“ diskutiert. Die Aktiven aus der Sanierungskommission sind – neben der Verwaltung – für die Bevölkerung für Fragen zu den Projekten und Maßnahmen der Sanierung und für Bedarfe aus dem Stadtteil ansprechbar.

Die Kommissionssitzungen finden ca. sechsmal jährlich statt. Alle Interessierten aus dem Sanierungsgebiet sind zu den Sitzungen eingeladen und besitzen darüber hinaus ein Rederecht. Ihnen wird so eine Möglichkeit gegeben, sich aktiv an der politischen Meinungsbildung der Kommission zu beteiligen

Aus der Mitte der Sanierungskommission wurde 2017 die Arbeitsgruppe „Image“ gegründet. Die „AG Image“ recherchiert und informiert zu von ihr gesehenen Missständen und arbeitet an einer Image-Kampagne für den Stadtteil Mühlenberg. Sie berichtet in den Sanierungskommissionssitzungen regelmäßig über ihre Arbeit und bringt Vorschläge, Lösungsideen und Empfehlungen an die Verwaltung in die Diskussion ein.

Aktuelle Mitglieder der Kommission Sanierung Sozialer Zusammenhalt Mühlenberg

Rats- und Bezirksratsfrauen/-herren

Bezirksratsherr Wigbert Mecke (Bündnis 90/Die Grünen) – Vorsitzender –
Ratsfrau Dr. Eva Vögtle-Köckeritz (Bündnis 90/Die Grünen)
Ratsfrau Iyabo Kaczmarek (Bündnis 90/Die Grünen)
Bezirksratsherr Wolfgang Farnbacher (Bündnis 90/Die Grünen)
Beigeordneter Dr. Jens Menge (SPD)
Bezirksratsfrau Tanja Bankowsky (SPD)
Bezirksratsfrau Brigitte Hurtzig (SPD)
Bezirksratsherr Erdem Winnicki (CDU)
Ratsherr Jens Capellmann (CDU)

Grundmandate:
N.N. (FDP)
Ratsherr Dirk Machentanz (Die LINKE)
Bezirksratsherr Viktor Rosberg (AfD)
Bezirksratsherr Erik Breves (Die PARTEI und Volt)

Bürgermitglieder

Herr Ghassan Cheikhmousa
Herr Jens Ricke
Herr Michael Kant – stellv. Vorsitzender –
Herr Klaus Kröger
Frau Anne Zegoreites
Frau Michaela Michalowitz
Herr Albert Koch
N.N.
N.N.

Weiterführende Informationen

Weiterführende Informationen zum Programm „Sozialer Zusammenhalt Mühlenberg“ sowie Links zu Dokumenten und zu den Ausgaben der Sanierungszeitung sind hier zu finden:

https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Planen,-Bauen,-Wohnen/Stadterneuerung-F%C3%B6rderung/Sanierung-im-Programm-Soziale-Stadt/Sanierung-M%C3%BChlenberg

Sanierungszeitungen

Die PDF-Dateien können Sie auch hier herunterladen:

 

Verbindliche Sanierungsziele für das Sanierungsgebiet Mühlenberg

  1. Herstellung gesunder Wohn- und Lebensverhältnisse

Herstellung gesunder Wohn- und Lebensverhältnisse, Aufwertung des Wohnungsbestandes, zugleich Schutz der örtlichen Bedarfe der derzeitigen Bewohner*innen, auch Schaffung von Wohnangeboten für stabilisierende Bevölkerungsgruppen durch Sicherung von tragbaren Mieten, Anpassung an die perspektivische Wohnungsmarktentwicklung.

  1. Umwelt- und Klimaschutz

Förderung von Maßnahmen des Umwelt- und Klimaschutzes, der Klimaanpassung, der Umweltbildung sowie der Umweltgerechtigkeit.

  1. Barrierefreie Gestaltung

Einbeziehung und Berücksichtigung der Belange von Menschen mit Behinderung im Sinne von Inklusion durch barrierefreie Gestaltung von Wohnungen, des Wohnumfeldes, des barrierefreien ÖPNV, Teilhabemöglichkeiten für alle Angebote im Quartier.

  1. Aufwertung öffentlicher und privater Freiräume

Verbesserung der Nutzungs- und Aufenthaltsqualität öffentlicher und privater (Frei-)Räume, zielgruppenorientierte Gestaltung des Wohnumfeldes und der wohnungsnahen Grünflächen.

  1. Aufwertung öffentlicher Verkehrsräume

Aufwertung öffentlicher Verkehrsräume inklusive der Wegenetze und Erhöhung der Verkehrssicherheit.

  1. Stärkung der lokalen Ökonomie

Förderung und Stärkung der lokalen Ökonomie sowie der wohnungsnahen Versorgung. Vermeidung von Gewerbe und Dienstleistungen, die der Förderung, Bildung und Qualifizierung von Kindern und Jugendlichen entgegenstehen.

  1. Unterstützung von Menschen in belasteten Lebenslagen

Schaffung zielgruppenorientierter Angebote, insbesondere zur Unterstützung von Menschen in belasteten Lebenslagen im Stadtteil, Hilfe zur Selbsthilfe.

  1. Stärkung präventiver Ansätze

Stärkung präventiver Ansätze in den Bereichen Gewalt, Sucht, Gesundheit, Einkommensarmut.

  1. Ausbau von Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen

Absicherung und Ausbau von Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, insbesondere für Migrant*innen und Alleinerziehende.

  1. Stabilisierung sozialer Netze

Stärkung gemeinwesenorientierter Ansätze zum Aufbau und zur Stabilisierung sozialer Netze, Stabilisierung von Nachbarschaften und gesellschaftlicher Teilhabe.

  1. Stärkung der Stadtteilidentität

Stärkung und Schaffung einer gemeinsamen Stadtteilidentität und einer positiven Außenwahrnehmung.

  1. Förderung der Beteiligungskultur

Förderung einer Kultur der Beteiligung und Mitwirkung sowie des ehrenamtlichen Engagements zur Steigerung der Lebensqualität aller Einwohner*innen.